21. Dezember 2022 – Laupheim, Mitternacht
Nachdem irgendwie niemand so richtig schlafen konnte (wollte?), sind wir um 00:15Uhr in Laupheim losgefahren. Kleiner Zwischenstopp an der Tanke, damit es auch bis München reicht und ab auf die Autobahn.
Das Wetter ist nicht so toll, ziemlich kalt und noch Schnee auf den Straßen. Genau deswegen fahren wir auch etwas früher los.
Tja, wieder einmal Murphy´s Law, wir hatten komplett freie Fahrt, keinen Staus oder Eisglätte und sind schon nach zwei Stunden in das Parkhaus am Flughafen gefahren. 02:32Uhr, viel zu früh.
Aber so können wir uns schon vor dem Check-In im Terminal ausruhen und eine Runde schlafen. Zumindest die Mädels, ich krieg das eh nicht hin und David schaut auf dem Tablet „He-Man“ an.
Kaffee gibt es hier übrigens erst ab 05:00Uhr im Fellows, was mich natürlich mit inbrünstiger Freude erfüllt. Allgemein ist hier tote Hose, so etwas habe ich noch nicht auf einem Flughafen erlebt. Naja, dann spaziere ich eben ein wenig rum, schreibe am travelogue weiter und warte, bis die Zeit vergeht.


Check-In und Flug
Bis zum Check-In lief hier alles super, danach begann eine kleine Odyssey, weil man den Koffer an Gate D aufgeben muß, den Sicherheitscheck an Gate C erledigen und irgendwie alles sehr konfus ist. Dann funktioniert die Sicherheitsschleuse nicht und wir müssen einmal komplett aussen herum durch Gate B und Gate C spazieren, damit wir endlich an unser Gate C03 gelangen.
Boarding startet natürlich auch später, nun sitzen wir hier am Boden, ärgern uns über eine abgetakelte alte Schnalle, die Lilith blöd angemacht hat. Hachja, solche Menschen gibt es immer und überall. Leider.
Aber mit so etwas halten wir uns nicht lange auf und freuen uns schon auf den Flug. Naja, Katrin nicht so wirklich, aber das Ziel ist nur noch wenige Stunden entfernt.
Lift-Off um 06:45Uhr. Also nur zehn Minuten Verspätung, das holen wir locker über den Wolken auf. Erste Infos vom Kapitän; wir haben eine sehr gute Wetterlage und können ca. 45 Minuten früher als geplant ankommen. Jep, das klingt super und solange unterwegs kein Stau oder gar Blitzeis herrscht, wird das wohl auch so sein.
David fand den Start gar nicht so schlimm, Lilith und ich hatten auch noch 20 Minuten später ein Grinsen im Gesicht. Die Aussicht auf den Sonnenaufgang ist einfach unbeschreiblich schön, über den Wolken schimmert es orange-rot und die Sonne blitzt hervor.
Eigentlich wollte (sollte) ich ja schlafen, aber das wird nix. Daher widme ich meine Aufmerksamkeit lieber „Wednesday“ von der Addams Family.
Wir haben es jetzt 09:20Uhr deutscher Zeit, das heißt, 10:20Uhr ägyptischer. Temperatur bei Ankunft soll 24°C betragen, leichter Wind und keine Wolke am Himmel. Wenn der Pilot sich nicht geirrt hat, dürften wir in einer Stunde landen.
Willkommen in Hurghada
Mehr als pünktlich sind wir gelandet, der Flug war recht angenehm, aber wir sind alle richtig ko. Wir merken schon die viel zu kurze Nacht, aber nun sind wir ja endlich da. Visa abholen und Koffer mitnehmen gehen sehr schnell, unser Hoteltaxi steht auch bereit, also geht es ruckzuck zum Hotel. Ich liebe die Art, wie die Leute hier fahren und es trotzdem reibungslos läuft.
Das Hotel selbst macht einen schönen Eindruck, der Empfang ist herzlich und professionell, wir werden auch sofort zum Mittagessen geschickt. Von den Nudeln bin ich enttäuscht, aber alles andere schmeckt richtig gut.
Die Kids sind total müde und wir sind froh, daß wir endlich im Zimmer sind und unsere Sachen auspacken können. David macht ein Powernapping von 15 Minuten und Lilith erkundet unsere Suite. Alles geräumig, aber abgelebt, was vollkommen in Ordnung ist, solange es sauber ist. Man merkt schon ziemlich deutlich, daß hier drei Jahre lang Touristen gefehlt haben. Nur mathematisch passt die Rechnung 1x Doppelbett, 1x Einzelbett für 4 Personen nicht. Ich rechne drölfmal nach, aber nee, das passt nicht. Klären wir später…


Am Roten Meer
Nachdem wir uns umgezogen haben, erkunden wir den Strand und stellen fest, daß der Wind doch recht stark und vor allem ziemlich frisch ist. Wir bekommen tatsächlich Gänsehaut! Das Wasser ist dementsprechend kühl und unruhig. Aber die Kinder haben damit scheinbar überhaupt keine Probleme, sie stapfen durch`s Wasser und suchen nach Muscheln und Krebsen.
Wir spazieren am Strand entlang und werden natürlich auch gleich von diversen Dienstleistern und Einzelhändlern in Beschlag genommen. Die sich erstaunlich schnell abwimmeln lassen. Lilith hört schöne Musik und tanzt bis zum Hotel zurück (selbst, als die Musik schon vorbei ist).
Das Bettenproblem ist schnell gelöst, wir bekommen ein weiteres in den zweiten Raum gestellt. Alles total unkompliziert, ich bin zufrieden.
Aber jetzt sind wir total kaputt und wollen bis zum Abendessen noch eine Runde schlafen, was bei Katrin und David allerdings wohl bis zum Frühstück dauern wird. Deswegen gehen Lilith und ich alleine zum Abendessen und geniessen ein wenig Papa-Tochter-Zeit. Wir essen lecker, schauen uns das Hotel an und finden massenweise Weihnachtsdeko. Hier steht das ganze Glitzerzeugs, welches aktuell in Deutschland nicht zu finden ist. Strom sparen ist hier absolut kein Thema, da blinkt und leuchtet es in allen Farben und Formen. Mehr Kitsch geht wohl nicht… Also genau meine Welt (ich suche gerade verzweifelt mein „Ironie“-Schild).
Zurück im Zimmer schlafen David und Katrin tief und fest, nach ein wenig Gemecker ist auch Lilith im Land der 1001 Träume. Ich geniesse noch die Aussicht, das Meer und lege mich auch hin. Weil ich nun fast ohne Unterbrechung 40 Stunden wach war, schlafe ich auch schnell ein.