Der frühe Taucher fängt den Fisch
Es ist morgens um kurz nach 05:00 ägyptischer Zeit, also kurz nach 04:00 in Deutschland, und ich kann nicht mehr schlafen. Wie denn auch bei all der Vorfreude? Denn heute kommt… die Tour auf dem Roten Meer. Heiligabend mit den Delfinen! Oh yeah, Red Sea Divers!
Das Wetter soll heute super werden, unter 10km/h Wind, dafür bis zu 26°C warm, Wasser um die 22°C, wenig Wellen. Aber bevor wir uns jetzt auf den Weg machen, müssen wir noch eine schwierige Aufgabe erfüllen: Kinder wecken.
Das klappt einigermaßen gut, aber Begeisterung ist doch anders. Wir spazieren zur Lobby und pünktlich kommt der Shuttle, um uns durch´s morgendliche Hurghada an die Marina zu fahren. David ist total fasziniert von den ganzen Booten und kann es kaum erwarten, die „Marine“ zu entern. Wir werden herzlich begrüßt und bekommen auch gleich unsere Schnorchelausrüstung ausgehändigt. Die Crew ist wohl auch in Weihnachtsstimmung, denn die meisten tragen Nikolausmützen. Meine werde ich mir erst unter Wasser anziehen.
Es gibt eine kleine und lustige Instruktion und wir legen ab. Der Kapitän sieht ein wenig aus wie Bud Spencer und ist total entspannt. Es wird ca. eine Stunde dauern, bis wir am ersten Spot sind, die Kids nutzen die Zeit, um sich ein wenig auszuruhen. Zum Glück wird’s keinem von uns auf dem Boot übel, obwohl wir etwas Wind und spürbare Wellen haben.


Delfine
Am ersten Spot haben wir gleich Glück, vier junge Delfine kommen zum Frühstück und scheinen etwas verspielt zu sein. David ziert sich noch, er scheint Respekt vor dem Meer zu haben. Katrin hingegen kann es gar nicht erwarten und ist als eine der ersten im Zodiac. Ich warte noch, bis die meisten zurück sind und gehe auch ins Wasser, die Delfine scheinen aber keine Lust auf Fotos zu haben und flitzen weg. Aber kaum bin ich aus dem Wasser raus, sind sie wieder da. Ich sag ja, die sind heute verspielt.
Leider merke ich an der Riffkante, daß ich nur schwer Luft bekomme, obwohl der Schnorchel frei ist und die Wellen jetzt auch nicht so heftig sind. Ich tauche ein paarmal auf und versuche es noch einmal. Irgendwas klappt nicht, also zurück auf die „Marine“.
Red Sea Diver
Nach dem Frühstück traut sich auch David ins Meer, ich bin stolz auf ihn. Er hat ein paar schöne Fische gesehen und findet das Riff supertoll. Ich möchte nochmal ins Wasser, aber irgendwie zieht es mit gerade den Stecker. Kreislauf fällt rapide ab, trotz Cola, Traubenzucker und dieses ekelhafte Elektrolytpulver. OK, dann mach ich eine kurze Pause, bis es besser wird.
In der Zeit gehen meine drei Lieben noch ins Wasser, sehen die Delfine und sind total glücklich. Es ist schön, sie so zu sehen. Viel sehe ich aber nicht mehr, weil ich ziemlich schnell eingeschlafen bin. Das ist mir nun auch noch nie auf einem Boot passiert. Ich schlafe so tief, daß ich sogar das Mittagessen verpasse und nicht bemerke, wie wir am zweiten Spot ankommen.
Nachdem mein Kreislauf noch immer nicht wieder in Ordnung ist, lasse ich das Schnorcheln bleiben, letztendlich wäre es bescheuert, in so einem Zustand ins Wasser zu springen. Dafür geniesse ich das Wetter und mache ein paar Fotos, ruhe mich weiter aus und grüble, warum mein Kreislauf abgesackt ist.
Nach einer weiteren Stunde machen wir uns auf den Weg zurück zum Hafen und ich fühle mich wieder ein wenig besser. Zwar noch immer mit höllischen Kopfschmerzen, aber der Kreislauf ist wieder stabil.
Die rasante Rückfahrt zum Hotel ist richtig lustig und ich bin froh, als ich wieder in der Suite bin, um mich hinzulegen. Tja, das hat heute wohl nicht sein sollen. Ich bin auch nicht traurig oder böse, es war alles in allem ein schöner Tag.
Jetzt noch Abendessen, ein wenig Kids bespaßen und dann geh ich schlafen…
